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Praxistransfer nach Weiterbildung - Tipps um Gelerntes im betrieblichen Alltag optimal zu nutzen

Durch Arbeitgebende veranlasste Weiterbildungen sind Investitionen, die sowohl den einzelnen Mitarbeitenden als auch dem Unternehmen einen Vorteil bringen sollen.

Nach einer Weiterbildung soll das neu erworbene Wissen in den Arbeitsalltag transferiert werden. Dies ist nicht immer einfach, denn das Tagesgeschäft fordert nun wieder die volle Aufmerksamkeit - Aufgaben, Termine und Unvorhergesehenes prägen den Arbeitsalltag. Die Gefahr, dass die neu erworbenen Erkenntnisse dabei schnell in den Hintergrund rücken, ist deshalb gross.

Ein gutes Mittel, dieser Gefahr entgegen zu wirken, ist bei der Weiterbildungsplanung die Lerntransferaktivitäten bereits mit zu planen. Dabei geht es darum, mit dem Mitarbeitenden die Weiterbildungsziele festzulegen, zu planen wie das gewonnene Wissen in die Praxis umgesetzt wird und falls nötig, dafür weitere Ressourcen einzuplanen. So schliesst jede Weiterbildung mit einem Transfergespräch, welches den Lerntransfer überprüft und somit den Nutzen auch für das Unternehmen sicherstellt.

Transfergespräch zwischen Mitarbeitenden und Vorgesetzten

Eine Bildungsmassnahme ist erst dann abgeschlossen, wenn ein Gespräch zwischen Mitarbeitenden und Vorgesetzten stattgefunden hat. Ab diesem Zeitpunkt beginnt die eigentliche Umsetzung in die Berufspraxis. Ein Transfergespräch bedeutet für Vorgesetzte, Zeit zu reservieren, um das gewonnene Wissen gemeinsam mit den jeweiligen Mitarbeitenden zu besprechen und die daraus folgenden Schritte abzuleiten. Der ideale Zeitpunkt für das Transfergespräch ist eine bis vier Wochen nach einer Weiterbildung. So erfahren die Vorgesetzten gleichzeitig auch etwas über die Qualität der von Ihnen mitfinanzierten Weiterbildung.

Punkte eines optimalen Transfergesprächs

Praxistransfer nach Weiterbildung bedeutet: Transfergespräche sind individuell auf die jeweiligen Mitarbeitenden abgestimmt, d.h. nicht alle Fragen passen für alle. Geeignete Fragen von Vorgesetzten an Mitarbeitende sind:

  • Was haben Sie in dieser Weiterbildung gelernt?
     - die aus Sicht der Mitarbeitenden 5 wichtigsten Themen
  • Wie können Sie das in Ihrer täglichen Arbeit verwenden?
     - möglichst genaue Definitionen der einzelnen Aktivitäten = greifbar
  • Wo sehen Sie auf Grund dieser Weiterbildung Optimierungsmöglichkeiten in unserem Unternehmen?
  • Wo gab oder gibt es Schwierigkeiten bei der Umsetzung des erworbenen Wissen? 
     - Warum ist das so? Was müsste geschehen, dass diese Schwierigkeiten überwunden werden können?
  • In welchen Bereichen können wir ab jetzt auf Ihr neues Wissen zurückgreifen?
  • Was können Sie ab jetzt übernehmen, um das neue Wissen anzuwenden?
     - Aufgaben, Verantwortlichkeiten, usw.
  • Wie schätzen Sie die Qualität der Weiterbildung aus heutiger Sicht ein? 
     - Qualität der Weiterbildungsleitung, des Programms, der Inhalte, der technischen Ausstattung, usw.
  • Welche offenen Punkte gibt es aus Ihrer Sicht noch, seit Sie diese Weiterbildung abgeschlossen haben?
  • In welcher Form und wann berichten Sie Ihrem Team über Ihre gemachten Erfahrungen? *

* Gewonnenes Wissen optimal nutzen

Wenn der Praxistransfer der Weiterbildung gesichert ist, empfiehlt es sich für die Unternehmen einen Schritt weiterzugehen und den Erfahrungsaustausch innerhalb der Teams und des Unternehmens zu fördern:

  1. Die jeweiligen Mitarbeitenden sollen konkretes Wissen, bzw. Erkenntnisse aus der Weiterbildung innerhalb des eigenen Teams weitergeben, so dass andere Teammitglieder dies auch nutzen können
  2. Ausserhalb des eigenen Teams allgemein über die neuen Kenntnisse informieren. Dadurch wissen alle anderen Mitarbeitenden welches neue Know-how bei wem abgerufen werden kann.

Alle diese Massnahmen tragen dazu bei, dass sich sowohl die einzelnen Mitarbeitenden als auch das gesamte Unternehmen kontinuierlich weiterentwickeln können.